Gute Influencer

Wie finde ich Mr. oder Mrs. Right?

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12. Oktober 2021

Die Marketingwelt verändert sich stetig. Maßnahmen entwickeln sich weiter und neue Trends entstehen. Während für viele Marketeers lange Zeit Influencer-Marketing nur ein Begriff war, sind die digitalen Opinion Leader inzwischen fester Bestandteil des Marketing-Mix und unseres persönlichen Alltags geworden. Ob Nano, Micro oder Macro-Influencer, beauty-, travel- oder sportinteressiert, Tennie oder Granny, dem Idealbild entsprechend oder Individualist – im Influencer-Universum findet jeder für sich relevante Inhalte. Umso weniger überraschend, dass die Auswahl an potenziellen Kooperationspartner riesig ist und  die Entscheidung oftmals schwerfallen kann. Doch wie können Unternehmen die richtigen Influencer für ihre Marke finden und mit erfolgreichen Kampagnen im Influencer-Marketing bestehen?

Marken-Fit & Zielgruppen-Check. Bevor wir loslegen und Instagram, TikTok & Co. durchforsten können, um Mr. oder Mrs. Right zu finden, sollte der Prozess einen Schritt, besser zwei, drei Schritte früher beginnen. Um zu wissen, welche Influencer infrage kommen, ist es essenziell, die Marke und das Produkt zu kennen. Vor allem die Zielgruppe meiner Marke spielt eine wichtige Rolle. Wen möchte ich mithilfe des Influencers erreichen? Die demografischen und sozialen Merkmale meiner Zielgruppe wie zum Beispiel Alter, Geschlecht oder Interessen sollten mit der Followerschaft des Influencers übereinstimmen. So stellen wir sicher, dass unsere Botschaften auch dort ankommen, wo sie sollen. Diese Indikatoren können bei der Recherche helfen und wie ein Filter vorab potenzielle Influencer aussieben.

Qualität vor Quantität. Wer sich mit Influencer Marketing beschäftigt, wird früher oder später über das Thema Reichweite stolpern. Hier klassifiziert man: Nano-Influencer mit einer Followerzahl bis zu 10.000, Micro-Influencer (über 10.000 Follower), Marco-Influencer (über 100.000 Follower) und Mega-Influencer (über 1 Mio. Follower). Wer nun denkt, umso größer die Reichweite, umso besser, der liegt nicht ganz richtig. Gerade kleinere Influencer aus dem Nano- oder Micro-Bereich können mit hoher Authentizität und Glaubwürdigkeit punkten, spezielle Nischen-Themen besser abdecken oder sich auf einer persönlichen Ebene mit ihren Followern austauschen. Deshalb ist es auch hier wichtig, genauer hinzusehen und im Hinblick auf meine Kommunikationsstrategie abzuwägen.

Content is King. Neben der Reichweite spielt bei der Auswahl des passenden Influencers der Content eine entscheidende Rolle. Influencer widmen ihre Inhalte oft verschiedenen Themen wie zum Beispiel Beauty, Mode, Ernährung, Sport oder Musik. Wie auch die Zielgruppe sollten Inhalte und Themengebiete zur Marke passen, um glaubwürdig zu bleiben. Spiegeln Auftritt und Inhalte des Influencers das Image der Marke wider? Wirkt der Influencer authentisch? Auch in Sachen Tonalität lohnt sich hier ein zweiter Blick. Passen Bildsprache und
-qualität? Kann das Produkt in einem realistischen Umfeld eingebaut werden?

We are family. Abgerundet wird der Kriterienkatalog durch das Engagement, also den Austausch mit der Community. Die Engagement-Rate misst dabei die Anzahl der Interaktionen (Likes, Comments, Shares), die Social Media Inhalte im Verhältnis zur Reichweite erzielen.[1] Influencer, welche zwar eine große Reichweite aufweisen können, jedoch kaum Feedback der Follower erhalten, bieten einen geringeren Nutzen für Unternehmen. Wenn ein Influencer bei einer Reichweite von 1 Millionen Follower nur durchschnittlich 100 Likes pro Bild erhält, können Unternehmen davon ausgehen, dass die Follower nicht authentisch sind und somit keinen Mehrwert für eine Kooperation bieten. Darüber hinaus zeigt uns das Engagement, wie sehr sich die Follower für unseren Content interessieren. Je mehr die Nutzer mit unserer Marke interagieren, umso positiver wirkt sich dies auf die Glaubwürdigkeit aus und umso wahrscheinlicher ist letztendlich ein Produktkauf. Positiver Nebeneffekt: Wenn die Zielgruppe einen Post liked, kommentiert oder teilt, sorgt der Social Media-Algorithmus wiederum für eine bessere Sichtbarkeit und größere Reichweite des Beitrags.  

Langfristige Partnerschaft. Endlich haben wir ihn gefunden! Einen Influencer mit guter Reichweite, welcher nah an der Zielgruppe ist und authentischen Content liefert, der zur Marke passt. Doch ein wichtiger Punkt fehlt noch. Brand Loyalty bzw. Markentreue! Je öfter ein Unternehmen mit einem Influencer zusammenarbeitet, umso enger ist der Content Creator in den Köpfen der Follower mit der Marke verbunden. Diesen langfristigen Ansatz verfolgen wir zunehmend bei unseren Influencer-Kampagnen. Verträge, die über eine einmalige Kooperation hinausgehen, sind am Markt leider aktuell noch die Minderheit. Doch gerade diese langfristigen Kooperationen sorgen dafür, dass der Influencer die Marke besser versteht, die Produkte mehr und mehr in reale Alltagssituationen einbaut und dabei glaubwürdig wirkt. Zusätzlich kann vermieden werden, dass der Blogger nach der Kampagne direkt zum Mitbewerber springt und somit an Authentizität verliert.

Keep calm. Bevor es nun losgeht und die Influencer-Recherche startet noch ein wichtiger, persönlicher Hinweis. Der Aufwand bei der Suche nach dem idealen Influencer wird oftmals unterschätzt. Erfahrene Marketers können noch so gut vorbereitet sein, die Suche dauert oftmals länger als geplant. Obwohl oder gerade weil die Auswahl an Influencern so groß ist, benötigen Unternehmen viel Zeit, um den perfekten Partner zu finden. Hier gilt: Lieber etwas mehr Zeit bei der Recherche investieren, um am Ende von einer erfolgreichen Kampagne zu profitieren.


[1] Katie Sehl: Alle Methoden zur Berechnung der Engagement-Rate (Stand 14.05.21), https://blog.hootsuite.com/de/engagement-rate/ [30.07.21]

Sarah Gätcke

Beraterin